Feuchttücher aus Vliesstoffen

Feuchttücher aus Vliesstoffen

Das ideale Tuch sollte weich, stark, saugfähig und fusselfrei sein. Darüber hinaus sollte es wirtschaftlich und umweltfreundlich sein – sowohl in der Produktion als auch am Ende der Lebensdauer. Der für die Feuchttücher verwendete Vliesstoff sollte daher aus nachwachsenden, biologisch abbaubaren Materialien bestehen und sowohl im trockenen als auch im nassen Zustand eine hohe Stabilität aufweisen. Dies erfordert einen Nasslege-, Spunlaced- oder Meltblown-Prozess und eine breite Palette an Rohstoffen, darunter Holzfasern (z. B. Zellulose), Zellstoff und andere Naturfasern sowie synthetische Fasern wie Viskose, Polyester und Polypropylen.

Ein zentrales Thema bei Feuchttüchern ist ihre Entsorgung in die Kanalisation. Aus diesem Grund hat die Industrie Produkte entwickelt, die als „spülbar“ gelten. Diese sind an einem Etikett mit dem INDA- und EDANA-Spülbarkeitssymbol zu erkennen. Die Spezifikation der Spülfähigkeit basiert auf sieben Tests, die den Weg des Wischtuchs nach dem Spülen simulieren.

Vliesstoff-Feuchttücher gehören zu den am häufigsten hergestellten Vliesstoffen und können für eine Vielzahl von Anwendungen verwendet werden, darunter zur Gesichts- und Körperreinigung, Lebensmittelzubereitung und Desinfektion. Sie werden in der Regel in die Kanalisation eingeleitet, was sie zu einer bedeutenden Quelle für Mikroplastik macht. Allerdings haben nur wenige Studien den Einfluss von Feuchttüchern auf die Entstehung und den Verlust von Mikrofasern untersucht.

Je nach Rohstoff und Herstellungsverfahren weisen unterschiedliche Feuchttücher unterschiedliche Eigenschaften auf. Dazu gehören die Anzahl der Fasern, ihre Zusammensetzung und Länge. Insbesondere letzteres beeinflusst die Mikrofaserbildung und den Mikrofaserverlust, da lange Fasern tendenziell mehr Mikrofasern erzeugen als kürzere.

Nach den Ergebnissen einer Studie der Voith Group und Trützschler Nonwovens können Feuchttücher, die nur kurze Zellulosefasern enthalten, erfolgreich in die Toilette gespült werden, ohne dass es zu Betriebsstörungen im Abwassersystem kommt. Im Gegensatz zu Kunstfasern ist Zellulose natürlich abbaubar und belastet die Umwelt nicht. Das Wet-Laid-Spunlacing-Verfahren, das die beiden Unternehmen für die Zellulose-Feuchttücher anwenden, erfordert keine chemischen Bindemittel, sodass sich die kurzen Zellulosefasern in bewegtem Wasser verteilen können.

Derzeit werden die meisten Feuchttücher aus Vliesstoffen aus Polyethylen, Polypropylen und/oder Polyester hergestellt. Allerdings besteht eine wachsende Nachfrage nach Feuchttüchern, die biologisch abbaubar sind. Dadurch ist der Markt für biobasierte Feuchttücher deutlich gewachsen. Um dieser Nachfrage gerecht zu werden, sind Hersteller auf der Suche nach neuen, leistungsstarken Vliesstoffen, die in der End-of-Life-Phase keine negativen Auswirkungen auf die Umwelt haben – sei es in einer privaten oder industriellen Kompostierungsanlage, der Kanalisation oder sogar auf Mülldeponien. Voraussetzung dafür ist, dass die neuen Vliesstoffe nicht nur die bestehenden Tests zur Spülfähigkeit bestehen, sondern auch in anderen Tests ihre Eignung unter Beweis stellen. Die IWSFG-Spülbarkeitsspezifikationen bieten eine umfassendere Bewertung als die aktuellen INDA- und EDANA-Tests und ermöglichen eine eingehende Bewertung eines Feuchttuchs. Es befasst sich auch mit den Auswirkungen der Art und Mischung der Fasern im Vliesstoff. Darüber hinaus werden die Eigenschaften der Rohstoffe, der Herstellungsprozess und verschiedenste Abwasseraufbereitungssysteme berücksichtigt.

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